"Närrische Zeiten"



Neuer Tag, neue Woche. Morgen ist Umzug ins Häuschen! Jippieh! 
Oder so....
Naja, ich habe meine Erwartungen etwas zurück geschraubt, so ganz ist unser Plan doch nicht aufgegangen. Jeder von uns hat ein eigenes Bett. Jippieh! Wir haben Strom und kaltes Wasser und einen Kühlschrank. Achja, und ein Plumpsklo im Garten. Das muss fürs erste reichen, alles andere wäre Luxus.

Morgen Vormittag wird gepackt, damit sind wir schnell fertig – wie immer reisen wir (fast) nur mit Handgepäck. Leider haben uns unsere spanischen Chicos heute versetzt, wir hoffen, dass sie wenigstens heute Nachmittag noch auftauchen. Das weiß man hier nie so genau, weshalb unsere Pläne nach wie vor nur dazu da sind, damit wir sie schwungvoll über den Haufen werfen.

Die Kinder haben diese Woche nur drei Tage Schule, dann ist Fasching. Ich bin überrascht, aber tatsächlich ist die Fasnacht hier auch nicht unbekannt. Die Kinder der Grundschule verkleiden sich dieses Jahr im Rudel und basteln in der Schule gemeinsam ihre Kostüme. Das Thema ist „Insekten“. Da kann man was draus machen.

Als mir vergangene Woche schon die ersten Marienkäfer aus den unteren Klassen entgegen kamen, war ich allerdings etwas besorgt, wie ich meinem 10-jährigen Sohn dieses Thema wohl nahebringen kann. Ich hoffte ja auf „Ameise“ oder „Spinne“ oder eine sonstige coole Idee, mit welcher man die 5. Klasse begeistern kann.

Es wurde die Biene.
Ich habe mich an dieser Stelle dann wohlweislich zurückgehalten und es seiner Lehrerin überlassen, ihm die frohe Kunde zu überbringen. Der kleine Tobsuchtsanfall blieb aber erstaunlicherweise aus – die Gruppendynamik macht hier wohl auch einiges wett. So wird er dann in einem kleinen Bienenschwarm und umgeben von Schmetterlingen und Marienkäfern seinen ersten spanischen Fasching verbringen...das ist garantiert ein unvergessliches Erlebnis.

Auch die Touristen schwärmen bei den milden Temperaturen in Scharen auf die Insel und ich wundere mich mal wieder, wie schnell die Restaurants und die Promenade prall gefüllt sind, alle krabbeln aus ihren Löchern. Auch wir haben Besuch aus Deutschland und freuen uns über die kleine Abwechslung in unserem Baustellen-Alltag. Das tut der Stimmung zwischendurch ganz gut. Ende März ist nun unser neu gestecktes Ziel, die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen zu haben und danach nur noch mit Deko beschäftigt zu sein. 
Mal sehen.

Die anstehende große Entscheidung, wie es mit uns weiter geht, schieben wir erfolgreich vor uns her. Zurück nach Deutschland oder nicht?
Mal sehen. 
 
Die gewissen Ungewissheiten gehören hier einfach mit zum Alltag und bescheren uns täglich auf Neue unsere eigenen „Närrischen Zeiten“.
Helau.🎈



 https://www.youtube.com/watch?v=HIkTg9y2psw

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